Physikalische Therapien beim Hund: Low-Level-Laser, Magnetfeldtherapie, Elektrotherapie und mehr

Physikalische Therapien sind eine wichtige Ergänzung zur Behandlung vieler Erkrankungen bei Hunden. Sie werden häufig eingesetzt, um Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und die Lebensqualität zu verbessern. Besonders bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Hüftdysplasie oder nach Verletzungen und Operationen bieten diese Therapiemethoden effektive Möglichkeiten, den Genesungsprozess zu unterstützen. In diesem Beitrag stelle ich die gängigsten physikalischen Therapien für Hunde vor und erklären, wie sie wirken.

11/28/20243 min read

closeup of black dog
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Was sind physikalische Therapien?

Physikalische Therapien nutzen physikalische Reize wie Licht, Strom, Magnetfelder oder Schallwellen, um Heilungsprozesse zu unterstützen und Schmerzen zu reduzieren. Sie sind schmerzfrei und nicht-invasiv, was sie besonders schonend macht. Diese Methoden eignen sich für eine Vielzahl von Problemen, darunter:

• Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose, Hüftdysplasie)

• Bandscheibenvorfälle

• Muskelverletzungen oder -schwäche

• Wundheilungsstörungen

• Schmerzen nach Operationen

1. Low-Level-Lasertherapie (LLLT)

Was ist das?

Die Low-Level-Lasertherapie, auch als Soft-Laser oder kalte Lasertherapie bekannt, nutzt gebündeltes Licht niedriger Intensität, um Entzündungen zu reduzieren und die Zellregeneration anzuregen.

Wie wirkt sie?

Der Laser dringt in die Haut ein und stimuliert die Mitochondrien in den Zellen, was zu einer verbesserten Energieproduktion (ATP) führt. Dadurch werden Heilungsprozesse beschleunigt, Schmerzen gelindert und Entzündungen gehemmt.

Wann wird sie eingesetzt?

• Arthrose und Gelenkschmerzen

• Wundheilung (z. B. nach Operationen)

• Weichteilverletzungen (z. B. Prellungen, Zerrungen)

Entzündungen (z. B. Sehnenscheidenentzündung)

Vorteile

• Schmerzfreie Behandlung

• Keine Nebenwirkungen

• Fördert die Regeneration auf zellulärer Ebene

2. Magnetfeldtherapie

Was ist das?

Die Magnetfeldtherapie verwendet pulsierende oder statische Magnetfelder, um die Durchblutung zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

Wie wirkt sie?

Magnetfelder stimulieren den Zellstoffwechsel, verbessern die Sauerstoffversorgung des Gewebes und fördern die Durchblutung. Gleichzeitig wirken sie entspannend auf die Muskulatur und schmerzlindernd auf Nerven.

Wann wird sie eingesetzt?

• Arthrose und rheumatische Beschwerden

• Chronische Schmerzen

• Wundheilungsstörungen

• Knochenbrüche oder verzögerte Heilung

Vorteile

• Fördert die Regeneration von Knochen und Gewebe

• Unterstützt die Schmerztherapie

• Für ältere und chronisch kranke Hunde geeignet

3. Elektrotherapie

Was ist das?

Bei der Elektrotherapie werden niederfrequente elektrische Impulse verwendet, um Muskeln und Nerven zu stimulieren.

Wie wirkt sie?

Die elektrischen Impulse regen die Muskelkontraktion an, was die Durchblutung verbessert, die Muskulatur stärkt und Schmerzen lindert. Zudem wird die Freisetzung von Endorphinen (körpereigene Schmerzmittel) angeregt.

Wann wird sie eingesetzt?

• Muskelatrophie (Muskelschwund), z. B. nach Operationen

• Bandscheibenvorfälle

• Lähmungen oder neurologische Erkrankungen

• Schmerzen und Verspannungen

Vorteile

• Fördert den Muskelaufbau

• Unterstützt die Rehabilitation nach Verletzungen

• Kann bei neurologischen Problemen eingesetzt werden

4. Therapeutischer Ultraschall

Was ist das?

Ultraschalltherapie nutzt hochfrequente Schallwellen, um tief in das Gewebe einzudringen und dort eine Heilwirkung zu entfalten.

Wie wirkt sie?

Die Schallwellen erzeugen eine sanfte Wärme, die die Durchblutung und den Zellstoffwechsel fördert. Gleichzeitig lösen sie Verklebungen im Gewebe und wirken schmerzlindernd.

Wann wird sie eingesetzt?

• Sehnen- und Bänderverletzungen

• Muskelverspannungen

• Narbengewebe und Verwachsungen

• Entzündungen im Gewebe

Vorteile

• Besonders wirksam bei tiefliegenden Verletzungen

• Fördert die Elastizität von Gewebe

• Reduziert Schmerzen und Verklebungen

5. Wärmetherapie

Was ist das?

Die Wärmetherapie nutzt Wärme, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern.

Wie wirkt sie?

Die Wärme entspannt die Muskulatur, erweitert die Blutgefäße und verbessert die Sauerstoffversorgung des Gewebes.

Wann wird sie eingesetzt?

• Chronische Muskelverspannungen

• Arthrose und Gelenkschmerzen

• Rückenschmerzen

Vorteile

• Einfach anzuwenden

• Kann auch zu Hause eingesetzt werden

6. Kälte- und Kryotherapie

Was ist das?

Die Kryotherapie verwendet gezielte Kälteanwendungen, um Entzündungen zu hemmen und Schmerzen zu lindern.

Wie wirkt sie?

Kälte reduziert die Durchblutung und verlangsamt Entzündungsprozesse. Gleichzeitig wird die Schmerzwahrnehmung durch die Reizung der Nervenenden reduziert.

Wann wird sie eingesetzt?

• Akute Verletzungen (z. B. Prellungen, Verstauchungen)

• Nach Operationen zur Reduktion von Schwellungen

• Akute Entzündungen

Vorteile

• Ideal für akute Zustände

• Wirkt schnell und effektiv

Welche Therapie ist die richtige?

Die Auswahl der passenden physikalischen Therapie hängt von der Erkrankung, dem Allgemeinzustand des Hundes und den individuellen Bedürfnissen ab. Oft werden verschiedene Methoden kombiniert, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Ein erfahrener Tierarzt oder Tierphysiotherapeut kann Sie beraten und einen individuellen Therapieplan erstellen.

Fazit

Physikalische Therapien bieten Hunden schonende und effektive Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und die Lebensqualität zu steigern. Ob Laser, Magnetfeld oder Elektrotherapie – jede Methode hat ihre Stärken und kann gezielt eingesetzt werden. Wenn Ihr Hund an chronischen Erkrankungen, Verletzungen oder Bewegungseinschränkungen leidet, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Hundephysiotherapeuten über die Möglichkeiten der physikalischen Therapie. Gemeinsam können Sie die bestmögliche Behandlung für Ihren Hund finden.