Hüftdysplasie beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung
Hüftdysplasie (HD) ist eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei Hunden und betrifft vor allem größere Rassen. Sie kann die Lebensqualität eines Hundes erheblich beeinträchtigen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles Wichtige über Hüftdysplasie, von den Ursachen über die Symptome bis hin zu den besten Behandlungsmöglichkeiten.
11/28/20242 min read
Was ist Hüftdysplasie?
Hüftdysplasie ist eine Fehlbildung des Hüftgelenks, bei der der Oberschenkelkopf nicht optimal in der Hüftgelenkspfanne liegt. Dies führt zu einer Instabilität des Gelenks, die im Laufe der Zeit Arthrose und Schmerzen verursachen kann.
Die Krankheit kann sowohl angeboren als auch erworben sein und entwickelt sich häufig schon im Welpenalter. Sie betrifft besonders große Hunderassen wie Labrador Retriever, Deutsche Schäferhunde, Golden Retriever oder Rottweiler, kann aber auch bei kleineren Rassen auftreten.
Ursachen der Hüftdysplasie
Die Ursachen für Hüftdysplasie sind vielfältig:
1. Genetische Veranlagung: Eine erbliche Veranlagung ist der häufigste Grund für Hüftdysplasie. Hunde aus verantwortungsvoller Zucht werden daher oft auf HD getestet.
2. Wachstumsprobleme: Zu schnelles Wachstum im Welpenalter kann die Gelenkentwicklung beeinträchtigen.
3. Übergewicht: Übergewicht belastet die Gelenke und kann die Symptome verschlimmern.
4. Bewegung und Haltung: Übermäßige oder unpassende Belastungen, wie Treppensteigen oder Springen, können eine Hüftdysplasie fördern.
Symptome der Hüftdysplasie
Die Symptome einer Hüftdysplasie können je nach Schweregrad variieren. Häufig treten diese Anzeichen auf:
• Eingeschränkte Beweglichkeit (z. B. Probleme beim Aufstehen oder Treppensteigen)
• Hinken oder „Hasengang“ (beidseitiges Hüpfen der Hinterbeine)
• Schmerzen bei Berührung im Hüftbereich
• Abnehmende Aktivität und Spielbereitschaft
• Muskelabbau in der Hinterhand
• Schwierigkeiten beim Springen oder Rennen
Manche Hunde zeigen bereits im Welpenalter Symptome, andere erst im Alter, wenn die Arthrose fortgeschritten ist.
Diagnose der Hüftdysplasie
Um eine Hüftdysplasie sicher zu diagnostizieren, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig. Die Diagnose erfolgt meist durch:
1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt prüft die Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit des Hüftgelenks.
2. Röntgenaufnahmen: Diese zeigen die genaue Form des Gelenks und eventuelle Veränderungen durch Arthrose.
In manchen Fällen sind zusätzliche Tests wie eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) nötig, um das Ausmaß der Erkrankung besser zu beurteilen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Hüftdysplasie hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und kann konservativ oder operativ erfolgen:
1. Konservative Therapie
• Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht entlastet die Gelenke.
• Physiotherapie: Spezielle Übungen stärken die Muskulatur und fördern die Beweglichkeit.
• Schmerzmittel und Entzündungshemmer: Diese lindern akute Beschwerden.
• Ergänzungsfuttermittel: Nahrungsergänzungen wie Glucosamin und Chondroitin unterstützen die Gelenkgesundheit.
• Angepasste Bewegung: Regelmäßige, schonende Bewegung wie Schwimmen oder langsames Spazierengehen ist ideal.
2. Operative Eingriffe
In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein. Zu den gängigen Verfahren gehören:
• Juvenile Schambeinfuge-Symphyseodese (JPS): Eine präventive Operation bei jungen Hunden, die das Wachstum der Hüfte steuert.
• Femurkopfresektion: Entfernung des Oberschenkelkopfes bei starken Schmerzen.
• Hüftgelenksprothese: Ersatz des Hüftgelenks, meist bei älteren Hunden mit schwerer Arthrose.
Vorbeugung von Hüftdysplasie
Obwohl die genetische Veranlagung nicht beeinflusst werden kann, gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko zu verringern:
1. Verantwortungsvolle Zucht: Kaufe Welpen nur von seriösen Züchtern, die die Elterntiere auf Hüftdysplasie testen lassen.
2. Gesunde Ernährung: Achte auf ein ausgewogenes Futter, um Übergewicht und zu schnelles Wachstum zu vermeiden.
3. Schonende Bewegung: Vermeide starke Belastungen bei Welpen, wie langes Treppensteigen oder ruckartige Bewegungen.
4. Regelmäßige Kontrolle: Lass die Hüftentwicklung bei jungen Hunden regelmäßig vom Tierarzt überprüfen.
Fazit
Hüftdysplasie ist eine ernste, aber gut behandelbare Erkrankung. Mit der richtigen Vorsorge, einer frühzeitigen Diagnose und einer angepassten Behandlung kannst du deinem Hund ein aktives und schmerzfreies Leben ermöglichen.
© Pfoten.Fit. Hundephysiotherapie & Tierheilpraktik Denise Balazs
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